Die Papierfabrik, Deutschland
Besuch: Juni 2013 und Mai 2018
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Die Gründung dieses Unternehmens geht in das Jahr 1907 zurück. Schon wenige Jahre später expandierte die Papierfabrik wegen der enormen Nachfrage. In der Blütezeit der Firma hatten sehr viele Beschäftige hier einen sicheren Arbeitsplatz. Einst galt das Unternehmen als eins der grössten Papierhersteller Deutschlands. Dieser Papierkonzern hatte sogar eine eigene postalische Anschrift, da sich das weitläufige Areal der Werksanlagen über die Gemarkung von damals vier Kommunen erstreckte.
Die Produktion begann anfangs mit Papierschliff, später produzierte man Illustrationspapier, Offsetpapier, Schreibpapier, Tapetendruckpapier, Telegrafenrollen und auch Zeitungspapier. Der nahe Standort an einem Fluss und der reiche Baumbestand der Umgebung verhalf der Firma zum Ausschwung. In den 1920er Jahren erfolgte die Umwandlung der bisherigen OHG in ein Familienunternehmen. Zu diesem Zeitpunkt lag der Schwerpunkt der Produktion auf Zeitungspapier. Es folgte der Zuerwerb weiterer Werke.
Der positive Verlauf sollte nicht ewig andauern. Nach etlichen Höhen und Tiefen in den folgenden Jahrzehnten wurde das Unternehmen im Jahre 1997 von einem finnischen Großkonzern übernommen, der widerum ein Jahr später mit einer schwedischen Firma fusionierte. Die stark rückläufige Nachfrage nach Zeitungspapier, Überkapazitäten, sowie die hohen Rohstoff- und Energiekosten führte letztlich dazu, dass das Werk auch wegen mangelner Rendite geschlossen werden musste.
Heute haben sich mehrere mittelständische Unternehmen auf dem ehemaligen Betriebsgelände angesiedelt. Trotzdem liegt die Aura der Vergänglichkeit über dem Areal und verwandelt das einst so stolze Unternehmen zusehens in eine Industriebrache....