(Fototour legal, genehmigt und bezahlt!)
Besuch: Oktober 2015
Für eine grösser Ansicht bitte auf das jeweilige Bild klicken!
Weitere Bilder folgen...
Diese Bilder entstanden während einer gebuchten und somit legalen Fototour auf dem Gelände des Klosters sowie in den Gebäuden!!
Die Anstalt Waldniel-Hostert kann auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken.
Alles begann mit dem St. Josefsheim der Franziskaner, ging über die Nazi-Euthanasie in der Kinderfachabteilung, die britische Kent-School bis hin zur heutigen Gedenkstätte für die Opfer.
Die Franziskanerbrüder kümmerten sich seinerzeit um geistig Behinderte, Lernschwache und Körperbehinderte. Sie versorgten sich und das St. Josefsheim selbst. Durch ihr Engagement wurde die Einrichtung zum angesehenen Mittelpunkt der dörflichen Gemeinde.
Die Nationalsozialisten versuchten ab 1935 den Orden zu schwächen. Sie erwirkten durch zahlreiche Prozesse und Verurteilungen einiger Ordensbrüder das der Orden Konkurs anmelden musste. Die letzten Brüder verließen am 23. Mai 1937 das Haus.
Die Rheinprovinz, heute der Landschaftsverband Rheinland (LVR), war von 1937 bis 1952 Eigentümerin der Anstalt und führte sie als Zweigstelle der Provinzial Heil- und Pflegeanstalt Süchteln-Johannistal. In den Kriegsjahren richtete sie in einem Gebäude, dem "Schutzengelhaus" der Franziskaner, zum Zwecke der „Kindereuthanasie“ die "Kinderfachabteilung Waldniel“ ein, in der geistig behinderte Kinder ermordet werden sollten.
Durch eine 1939 eingeführte Meldepflicht wurden alle Neugeborenen erfasst, die behindert waren. Diese und auch ältere Kinder wurden ab 1940 in neu eingerichteten Tötungsanstalten, den sogenannten Kinderfachabteilungen (KFA), aufgenommen. Davon gab es im gesamten nationalsozialistischen Herrschaftsgebiet etwa dreißig.
In Waldniel-Hostert wurde zu diesem Zweck das ehemalige „Schutzengelhaus“ der Franziskaner zu einer solchen Einrichtung mit 200 Betten umgebaut.
Anfang Juli 1943 wurde kriegsbedingt die KFA Waldniel-Hostert aufgelöst.
1952 wurde die Enteignung des Ordens durch die Nazis rückgängig gemacht. Die Franziskanerbrüder von Waldbreitbach konnten Hostert von der Provinzial zu einem angemessenen Preis zurückkaufen. Sie waren aber nicht in der Lage, das St. Josefsheim wie zuvor zu führen, zumal die britischen Besatzungsmacht einen großen Teil der Anlage beschlagnahmt hatte und als Lazarett nutzte. Daher verkauften die Franziskaner 1955 die Gebäude an den Bund. Der wiederum vermietete sie an die Engländer, die sie noch 37 Jahre nutzten.
Ab dem 10. September 1963 wurde die Anlage britische Schule. Die technischen Installationen für das Hospital wurden nicht zurückgebaut, vermutlich um die Gebäude in einem Krisenfall (Kalter Krieg!) als Lazarett nutzen zu könne. Erneut wurde angebaut, jetzt u.a. zwei Turnhallen, Aula und Mensa. In der Kent-School wurden 1400 Jugendliche unterrichtet. 270 von ihnen lebten dort im Internat.
Infolge der allgemeinen Reduzierung der militärischen Einrichtungen endete Sommer 1991 die Nutzung von Waldniel-Hostert als britische Schule und der Bund bot die Liegenschaft einschließlich der Kapelle zum Kauf an.
Die Gemeinde Schwalmtal stellte aus wirtschaftlichen Gründen nur die Kirche und die beiden Gebäude entlang der Straße unter Denkmalschutz, nicht aber die zurückliegenden mit der ehemaligen „Kinderfachabteilung“. Herbst 1991 plante die Landesregierung in Hostert eine Einrichtung für 500 Asylbewerber. Später fanden sich verschiedene Investoren. Gesprochen wurde von einer anspruchsvollen Gastronomie in der ehemaligen Kirche und dem anschließenden Verwaltungsblock, von einem Reiterhotel, einer Wellness-Oase, einer zu erbohrenden heißen Quelle, von einem Jugendhotel mit Harry Potter-Ambiente, von Baumhäusern...... Aber verwirklicht wurde bis heute nichts. Im November 2006 wurde auf Betreiben der Gläubiger die Zwangsversteigerung durchgeführt. Der neue Eigentümer sucht seit 2006 einen Investor......
Informationsquelle: http://www.waldniel-hostert.de/geschichte.html