Solbad Wittekind, Halle/Saale

Besuch: Mai 2011

 

 

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Seit 1000 Jahren gewann man in Halle/Saale Salz aus einer Solequelle, doch erst vor ca. 150 Jahren erinnerte man sich wieder an die heilenden Quellen. August Stüler, ein Schüler Schinkels errichtete 1846 im Norden der Stadt, damals noch mitten im Grünen gelegen, das Solbad Wittekind.

Die heute noch vorhandenen Gebäude wurden 1923 bis 1925 nach Entwürfen von Stadtbaurat Wilhelm Jost neu errichtet und ersetzten die 1845/1846 errichteten ursprünglichen Bauten. Das Badehaus ist das zentrale Gebäude der von Wilhelm Jost geschaffenen Anlage. Es wurde auf halbovalem Grundriss als eingeschossiges Gebäude errichtet, an dessen Enden zwei zweigeschossige Kopfbauten den Abschluss bilden. Das Halboval öffnet sich zu einer Parkanlage. Im Zentrum befindet sich die Brunneneinfassung in der ein Solebrunnen stand.

Seine Blütezeit erlebte das Bad 1850 bis 1880.

Im März 1867 kommt kein geringerer als Friedrich Nietzsche zu einer zweiwöchigen Kur in das Solbad Wittekind.
Nietzsche, der nach einem Sturz von einem Pferd die Militärzeit mit einer Verletzung beenden mußte, ließ sich hier von dem bekannten Arzt Volkmann in Halle behandeln. Nach dem zweiten Weltkrieg begann der allmähliche Verfall des Bades.

1977  wurde das Bad geschlossen, wobei Teile noch bis 1992 genutzt wurden.

Im Jahr 2005 begann eine zweijährige Sanierungsphase in der ein Kindermuseum entstehen sollte. Auch eine moderne Ökoheizanlage wurde installiert, die leider Metalldieben auf Grund der mangelnden Sicherung des Areals zum Opfer fiel. Aus dem geplanten Kindermuseum wurde nichts, die Sanierungsmaßnahmen wurden eingestellt.

Fortan standen die Gebäude leer und weitere Initiativen zu einer erneuten Nutzung scheiterten.

2009 fand schliesslich die Rückübertragung des Solbades an die Stadt Halle statt. Die Zukunft des Solbades ist weiterhin offen...