Besuch: September 2011 und Mai 2012
Bilder vom Besuch im Jahr Juni 2014 finden Sie hier:
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Inmitten eines Parkes liegt der imposante Komplex dieser ehemaligen Irrenanstalt in Italien. Schon der Anblick der älteren Gebäude hinterlässt ein beeindruckendes Gefühl und ließ mich beinahe ehrfürchtig davor stehen und in ein Gefühl der Bewunderung verfallen.
Im Inneren allerdings ereilt einen mit dem ersten Fuß, der den alten italienischen Fliesenboden berührt ein Gefühl, als hätte man soeben eine Zeitkapsel betreten und binnen Sekunden viele Jahre
in die Vergangenheit zurückgelegt. Wenn es einen Dornröschenschlaf gibt, dann hier......
Seltsam verhallen die staubigen Schritte in den langen Fluren der einst gut gefüllten Irrenanstalt und liessen ein Gefühl aufkommen, welches zwischen Beklommenheit und Faszination wechselte...
Lange Zeit herrschten in den italienschen Psychiatrien unmenschliche Zustände. Anstalten wurden wie Hochsicherheitstrakte geführt. Übliche „Therapien“ waren das Anschnallen der Patienten in den Betten, Zwangsjacken, eiskalte Bäder, Elektroschocks und die Anwendung der Lobotomie.
Der Psychiater Franco Basaglia machte die katastrophalen Zustände in den italienischen "Irrenanstalten" bekannt und erreichte 1978 deren Schließung.
Die Schließungen zogen sich teilweise bis in die Anfänge der 1980er Jahre hin. Die Türen dieser Psychiatrie haben sich vermutlich um 1981 herum verriegelt. Seither ruhen die Gebäude..
In Gedenken an die zahlreichen Insassen dieser Anstalt und ihr Schicksal hinter diesen Mauern. Unweigerlich musste ich während meiner kurzen Besuche immer wieder an diese Menschen denken. Man kann nicht anders.....
Text und Fotos © Nicole Staniewski