Besuch: Oktober 2016
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Signore Sbertoli muss ein feiner Mensch gewesen sein, denn er schob seinen geisteskranken Sohn seinerzeit nicht in eine Irrenanstalt ab, sondern versuchte zeitlebens, ihn zu heilen. Mit ihm lebte er in seiner in der Mitte des 19. Jahrhunderts erbauten Villa und versuchte vieles, um seinem Sohn zu helfen. Signore Sbertoli verfügte über ein grosses Vermögen, welches er auf seinem Sterbebett der Medizinforschung vermachte. Er wünschte sich, dass Behandlungsmethoden der Geisteskrankheit erforscht werden. Nach seinem Tod entstand seinem Wunsch entsprechend in seiner Villa eine psychiatrische Anstalt und im Park kamen mehrere Einrichtungen hinzu, in denen geforscht und unterrichtet wurde.
Heute steht das Areal leer. An der Villa bröckelt der Putz und der Zahn der Zeit nagt an dem Gebäude. Im Inneren sieht man noch deutliche Spuren seiner Vergangenheit. Ein Rollstuhl empfängt uns an der Treppe zum Saal und in den Nebenräumen stehen noch alte Behandlungsliegen mit seltsamen Untersuchungsutensilien. Der Wahnsinn ist hier noch immer greifbar und die Stimmung ist merkwürdig. Der Blick aus der Balkontür des wunderschönen Saals der Villa mit seinen beeindruckenden Deckenstrukturen und Malereien hilft, die Gedanken wieder in eine andere Richtung zu bringen. Wunderschöne Landschaft schmeichelt dem Auge... Trotzdem denke ich an jenem warmen Spätsommertag unseres Besuches noch einige Male an die Familie Sbertoli und ihre Geschichte...